Donnerstag, 21. Juli 2016

Der Spielbereich mit 6 Monaten

Für unsere Tochter haben wir eine Ecke des Wohnzimmers in ihren Spielbereich umgewandelt. Ist sie wach, satt und zufrieden und bereit Neues zu erkunden bzw. sich mit sich alleine beschäftigen zu wollen, ist sie dort.
Zu Anfang war der Bereich einfach mit einer Decke ausgelegt, einem Spiegel und einem Ast über ihr, an welchem wir Mobiles hängen konnten. Die Babys schauen sich zunächst ihre Umgebung an, alles ganz genau. Je mehr sie sich bewegen können, um so mehr beschäftigen sie sich auch mit sich selbst. Die Händchen versuchen sich selbst zu greifen, den eigenen Körper und auch Dinge, die sich im direkten Umfeld befinden. Irgendwann versuchen sie sich zu drehen, zunächst auf die Seite, irgendwann vom Rücken auf den Bauch oder umgekehrt. 
Wie Susanne von Geborgen Wachsen berichtete, sind Spielebögen weniger geeignet dafür. Die Kleinen bleiben gerne bei den Drehversuchen daran hängen und sind frustriert. Der Übungsfluß, in welchem sie sich gerade noch befanden, wird unterbrochen und sie sind frustriert. Wir Eltern müssen in dann oft aus dieser hinderlichen Situation heraushelfen und trösten. Meist ist die Lust auf weiteres Probieren erst mal beendet.

Der Spiegel ist ein tolles Element für die Kleinen. Man sieht das Zimmer und die Umgebung in anderen Perspektiven, man kann sich selbst bzw. das Baby Gegenüber beobachten. Was tut es gerade, mit was spielt es. Unsere Tochter beobachtet "sich", sehr gerne dabei, wie sie das Spielzeug untersucht, sieht den anderen Blickwinkel darauf. Es ist spannend ihr dabei zuzusehen, wie es sichtbar in ihrem Köpfchen arbeitet.

Das Drehen und auch wenige Bewegungen zur Seite, nach hinten oder im Kreis klappt schon sehr gut und wenn die Tochter da so liegt, dann möchte sie auch erkunden, erforschen, entdecken. Sie will mit ihren Händchen arbeiten und mit ihrem Mund schmecken und ertasten.
Also beginne ich nun ihr ein Körbchen in ihrem Spielbereich zur Seite zu stellen, in welchem sich wenige ausgewählte Materialien und Spielsachen befinden, die sie mit allein Sinnen entdecken kann. Mit dem Sohn habe ich damals erst etwas später damit begonnen und konnte so schon viele andere Materialien anbieten, schaut euch den damaligen Beitrag dazu gerne auch an *klick*

Alles in diesem Körbchen stammt von Echtkind.de


Für die Tochter verwende ich im Moment Holzrasseln, kleine Bälle. Verschiedene Rasseln. Rasseleier. Entdeckerbausteine. Fensterbausteine . Die mit unterschiedlichen Klängen usw. 
Für die Tochter ist natürlich auch das Ausräumen des Korbes interessant und der Korb selbst. Zuviel sollte nie in dem Korb sein, da die Kleinen sonst die Übersicht verlieren und sich nicht wirklich mit den Angeboten beschäftigen. Merke ich, dass sie die Lust an den Dingen verliert, da sie alles genau untersucht hat, dann wechsel ich die Materialien im Körbchen aus. Hier werden nun mit der Zeit die unterschiedlichsten Angebote ihren Weg in das Körbchen finden, um von unserer Tochter genau untersucht werden zu können.Unterschiedliche Beschaffenheiten, Formen, Farben, Klänge... Gegenstände des Alltags, Gegenstände aus der Natur... die Möglichkeiten sind unerschöpflich.





Der Spielbereich ist nur ein kleiner Abschnitt der Tagesbeschäftigung eines Babys. Die Zeiten die sich Babys mit sich selbst und angebotenen Materialien beschäftigen können, sind oft noch recht kurz. Sie wollen viel lieber in unserer direkten Nähe sein, daher ist viel direkter Kontakt durch Fingerspiele, Vorsingen, Kuscheln usw. ein Hauptteil der täglichen Beschäftigung mit meiner Tochter. Auch das Tragen und Rausgehen nach Draußen nimmt viel Raum bei uns ein und das ist garnicht so passiv wie wir oft denken mögen. Die Kinder saugen  dabei vieles in sich auf, was wir Erwachsene tun und erleben, was wir sprechen, unsere Haltung, unser Umgang zu Anderen. Für Kinder ist der Alltag wichtig, bei uns zu sein und gesehen und geachtet zu werden. Der Spielbereich wird erst in einigen Monaten immer mehr Raum und Zeit einnehmen im Alltag von Babys und ich bin schon sehr gespannt darauf wie meine Tochter ihren Spielbereich weiter entdecken und nutzen wird.

*Dieser Beitrag enthält Affilate-Links

2 Kommentare:

  1. Hirnphysiologische Gegebenheiten weisen auf die Bedeutung gegengeschlechtlicher Erziehung und damit auf die Zweckmäßigkeit und Notwendigkeit gegengeschlechtlicher Spiegelung für spätere Stressverarbeitung, Bindungsfähigkeit und emotionale Zwischenmenschlichkeit hin.
    Eine wesentliche neurophysiologische Basis für dieses wichtige Verhalten stellen die so genannten Spiegelneuronen dar, welche zur Grundausstattung des Gehirns gehören. Sie geben bereits dem Säugling die Fähigkeit mit einem Gegenüber Spiegelungen vorzunehmen und entsprechen so dem emotionalen Grundbedürfnis des Neugeborenen. Man geht davon aus, dass diese Spiegelneurone zwischen dem 3. und 4. Lebensjahr voll entwickelt sind. Dies ist nur dann der Fall, wenn die Fähigkeit zu spiegeln optimal und intensiv im familiären Bezugskreis (Mutter oder Vater) genutzt wird. Wie bei allen Nervenzellen im Entwicklungsstadium gegeben, gehen auch die Spiegelneuronen bei mangelnder Anregung zu Grunde ("Use it or lose it").
    [siehe Kapitel „Kinder – Die Gefährdung ihrer normalen (Gehirn-) Entwicklung durch Gender Mainstreaming“ im Buch: „Vergewaltigung der menschlichen Identität. Über die Irrtümer der Gender-Ideologie, 4. erweiterte Auflage, Verlag Logos Editions, Ansbach, 2014: ISBN 978-3-9814303-9-4]

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    1. Igitt. Absolut gruseliges Buch. Allein von "Vergewaltigung" zu sprechen, verhöhnt sämtliche Opfer sexueller Gewalt. Der Autor äußert sich an anderer Stelle auch homophob und scheint ein dogmatischer Christ zu sein. Ich empfehle stattdessen "Die rosa-hellblau-Falle". Dort wird durchaus wissenschaftlich und nicht rein ideologisch oder auf Grundlage eines alten Buches über einen unsichtbaren Freund begründet.

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