Montag, 1. September 2014

144 Jahre Maria Montessori

Vor einem Jahr, kurz vor dem Geburtstag Maria Montessoris (dieser war gestern!), habe ich diesen Blog begonnen. Ich habe mit dem Blog begonnen, weil ich über eine Frau und ihre Ansichten zur Erziehung unserer Kinder gestolpert bin, die mich bewegten und die in mir wiederklangen. Ich begann förmlich alles was ich finden konnte, in mir aufzusaugen und tue es immer noch.

Es hat sich in diesem einen Jahr viel getan. Vieles was unserem Kind zu Gute gekommen ist. Ich habe viel gelernt. Über die wirklichen Bedürfnisse unseres Kindes. Über seinen Drang erwachsen werden zu wollen und selbstständig. Über seine Motivation und seine Gedanken. Das Kinder niemals kleine Tyrannen sind, die uns manipulieren wollen, die uns mit Absicht ärgern oder Launen haben, die nicht ergründbar sind. Die Trotzen und nicht das tun wollen, was wir möchten. 
Ich bin mit all diesen "Erkenntnissen" über Kinder aufgewachsen. Und auch heute sind die Begrifflichkeiten Trotz, Launen, kleine Tyrannen noch in aller Munde. Unsere Kinder werden auch heute noch missverstanden und oft unterdrückt, damit sie uns nicht "auf dem Kopf herum tanzen".

Nie hätte ich gedacht, dass ein Kind sich am liebsten mit den Alltagsgegenständen beschäftigt, sie spielerisch erlernen möchte und passende Übungen dazu viel interessanter für dieses sind, als die tollsten und teuersten gekauften Spielsachen. Nie hätte ich gedacht, dass eine vorbereitete Umgebung so wichtig ist und das Kinder schon so früh Selbstständigkeit erlangen möchten. Das sie schon so früh, soviele Dinge wirklich selbstständig tun können.

Ich möchte und werde Maria Montessori nicht dogmatisieren. Denn jeder muss seinen eigenen Weg gehen. Ich habe meinen Weg durch sie finden können und wachse daran. Und auch wenn Montessori schon so viele, viele Jahre tot ist, ihr Erbe lebt weiter. Auf der ganzen Welt und es werden immer noch neue Tagesstätten und Schulen gebaut. Gerade in meiner Umgebung wird nun bald eine Schule eröffnen. Vielleicht wird das Herzkind in einigen Jahren dort hin gehen... wer weiß, wie unser Weg weitergehen wird.

Ich habe damals mit dem Blog begonnen, da es nur einen einzigen deutschprachigen Blog gab, der sich außschließlich und intensiv mit den Ansichten und Lernweisen von Maria Montessori beschäftigte. Durch Anna habe ich viel gelernt und mich entschlossen ebenfalls einen Blog zu starten. Es gibt viele englischsprachige Blogs, die sich mit Montessori befassen. Aber nicht jeder kann gut englisch sprechen, lesen oder gar schreiben. Ich ebenso wenig. Daher war es für mich ein Anliegen einen weiteren deutschsprachigen Blog zu starten. 

Ich möchte in diesem Blog aufzeigen, wie sehr uns Maria Montessori in unserem Alltag hilft und was unser Herzkind wirklich möchte. Und ich sehe es auch! Ich sehe wie unser Zwerg mit diesen gewonnenen Möglichkeiten aufblüht, Selbstständigkeit, Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein erlangt. Viel früher als wir Erwachsene es von unseren Kindern eigentlich erwarten. Ich lese die viele Reaktionen auf meine Beiträge. Ich lese und erfahre wieviel von meinem Blog bei anderen Eltern Zuhause umgesetzt wird und wieviel besser und glücklicher der Alltag dadurch wurde. Wieviel einfacher der Alltag wurde, weil man nun einfach versteht und erkennt. Nein, wir haben keine kleinen Tyrannen. Wir haben Kinder die danach streben, so zu werden wie wir!

Und das Kind zu verstehen und es richtig erziehen zu können, müssen wir erst das Leben verstehen.
- Maria Montessori -

Unsere Beziehungen zu Kindern bieten uns die Möglichkeit, uns selbst zu vervollkommnen und unsere Wahrnehmung der Realität zu erweitern. Sie bieten uns die Chance, an unsere Grenzen zu gehen und intensiver am Leben teilzuhaben.
- Silvana Quattrocchi Montanaro aus "Das Kind verstehen" -

Ja, ich verstehe nun sovieles mehr und bin sehr dankbar dafür, dass sich meine Wege mit Montessoris nachhaltigen Spuren kreuzten. Es ist nicht immer einfach auf die Bedürfnisse des Kindes einzugehen, denn wir Erwachsene müssen uns von den Vorstellungen lösen, dass unsere Kinder manipulativ wären. Wir müssen nicht nur fordern, sondern auf unsere Kinder zu gehen und sie dort abholen wo sie sind und ihnen das bieten, was sie gerade benötigen. Dies bedeutet, eine ständige Reflektion. Aber auch ein besseres Verständnis. Ein Verständnis, darüber warum unsere Kinder so sind wie sie sind. ♥


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