Montag, 27. Januar 2014

Bewegende Worte

Meine Lektüren bestehen schon seit geraumer Zeit aus Texten von Maria Montessori und deren Lehren. Im Moment lese ich Das Tao von Montessori . Dort macht sich Catherine Mc Tamaney über einige Worte von Maria Montessori Gedanken und versucht diese zu interpretieren. Ein sehr gelungenes Buch, wie ich finde. Eine der Passagen hätte ich fast gänzlich mit meinem Textmarker einstreichen können. Es kommt mir alles so richtig vor, was dort steht. Die Worte haben mich bewegt und daher möchte ich sie mit euch teilen:

Kein Führer, kein Lehrer kann die persönlichen Bedürfnisse eines jeden Schülers erraten und die Reifezeit, die er braucht. Wenn sie das Kind aber frei sein lassen, wird sich uns all das unter der Führung der Natur zeigen.
- Maria Montessori -

Die Gedanken von Mc Tamaney dazu:

[...] Wir vertrauen darauf, dass die Entwicklung des Kindes diesem geheimen Verlauf folgen wird und das die wahre Natur des Kindes, wenn wir den Weg freimachen, bewahrt werden kann. Wir wollen seinen Weg unbedingt voraussagen, aber die Richtung, die das Leben des Kindes nimmt, ist nur in den Spuren, die es hinterlässt, zu sehen. Wir haben nur die Wahl, sorgfältig zu beobachten und zu verstehen, wie sich der Weg eines Kindes vom Weg des anderen unterscheidet. Unsere Sicht wird schrecklich verschleiert, wenn wir zu viel eigenen Staub auf dem Weg aufwirbeln.
Beobachten Sie. Und wenn Sie dann fertig sind, beobachten Sie weiter. Wenn Sie eine Entscheidung getroffen, einen Bestandteil hinzugefügt oder ein Hindernis beseitigt haben, um dem Kind besser zu dienen, dann beobachten Sie noch weiter. 
Der Weg des Kindes ist immer da. Es gibt nichts, gar nichts, was wir tun könnten, um das Kind am Lernen, am Wachsen, am Erwachsenwerden zu hindern. Aber wir können im Steine in den Weg legen. Das Kind wird dennoch darüber hinwegklettern und die Kratzer und blauen Flecken mitnehmen, die es dabei erlitten hat.
Denken Sie an den kleinen Schössling. Können Sie seine Natür verändern? Können Sie ihn zu einer anderen Baumart machen? Natürlich nicht. Aber sie können sicherstellen, dass er genügend Licht bekommt. Sie können dafür sorgen, dass er eine nährstoffreiche Erde und einen fruchtbaren Boden hat. Sie können ihn stützen, wenn er das benötigt, genauso wie Sie die Stützen wieder wegnehmen können, sobald diese die Fähigkeit des Baumes, alleine zu stehen, behindern. Wenn wir unsere Unterstützung über Bedarf aufzwingen, hinterlässt sie Narben am Stamm des heranwachsenden Baumes, und dennoch wächst der Baum berharrlich weiter. Seine Umgebung wird bestimmen, ob er stark und aufrecht wächst oder ob er gezwungen wird, sich zu biegen und zu verdrehen, um sicherzugehen, dass seine Bedürfnisse erfüllt werden.

Bewegende Worte. Weise Worte. Und daher lasse ich sie so stehen und wirken!


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3 Kommentare:

  1. Wow - wie wunder, wudnerschön!!!!
    Ich muss mir diesen text unbedingt abschreiben um ihn öfter zu lesen und unsre Mimi wider mit freierem Blick beobachten zu könne und dürfen und mich immer daran zu erinnern das ich einfach das für sie sein möchte, was sie grade braucht und nicht das, was ich grade denke das sie braucht.
    DANKE DIR!
    GLG, MamaMia

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    1. Hallo MamaMia,

      ich danke dir, für die lieben Worte! Ich sollte mir den Text auch irgendwo hinhängen!

      Liebe Grüße, Sabrina

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